Wikileaks aufrufen trotz Linkverbot: Howto für Internetausdrucker

Man wird als Internetzfachmensch gelegentlich ja betriebsblind und vergisst, dass es Internetzausdrucker gibt, die URLs bei Google eingeben, keine andere Möglichkeit zum Aufrufen einer Webseite kennen als den Mausklick auf einen Link und/oder die nicht wissen, was eine Browserzeile ist. Das ist manchmal niedlich, manchmal nervig, manchmal führt es zu „Linkverboten“ mit lustigen und weniger lustigen Folgen oder Geschichten wie Hausdurchsuchungen wegen „mittelbarer Links“. Sowas wiederum ist dumm, kostet Zeit, Nerven und natürlich das Geld des Steuerzahlers. Als verantwortungsbewusster Bürger sehe ich natürlich meine staatsbürgerlichen Pflichten angesprochen, nicht zuletzt, weil ich über Internetz-Geheimwissen verfüge, das nur die l33testen h4x0rz haben, welches ich nun aber mit der Welt teilen will. Außerdem denken viele Laien insbesondere in der Politik, dass eine Seite, die nicht verlinkt wird, auch nicht mehr aufgerufen werden kann. Sie könnten falscher nicht liegen, denn die Internetkriminellen können ein solches „Linkverbot“ mit ihrem Geheimwissen aufs Einfachste umgehen! Nach langem Ringen zwischen meinem Gewissen, meinem Staatsbürgersinn und Gesetzestreue und einer mir gelegentlich innewohnenden leicht devianten Ader habe ich mich nun entschieden, das Geheimnis zu enthüllen.

Gesetzt den Fall, wir haben eine URL, die möglicherweise nicht gelinkt werden darf, weil sich dort nicht zur Veröffentlichung bestimmte Entwürfe für Kinderpornografie-Sperrgesetze finden oder Insiderberichte aus der KiPo-Szene, die erklären, warum das alles Schwachsinn ist. Aber nehmen wir mal einfach als Beispiel http://wikileaks.org – der normale Internetausdrucker klickt da drauf und wundert sich, warum nichts passiert. Ihr könnts selber testen:

    http://wikileaks.org/

Nichts passiert, neh? Klar, weil das ist kein Link. Es ist nur Text. Aber jetzt kommt der Knaller. Geht mal an den Anfang, also ans „h“ von „http“ und klickt die linke Maustaste. Haltet sie gedrückt und zieht die Maus nach rechts über „wikileaks“ bis ans Ende vom „g“ in „org“. Das ist jetzt markiert. Und nun die Maustaste einfach loslassen.

Howto: Textlinks von wikileaks per Copy und Paste aufrufen - Schritt eins: Markieren

Howto: Textlinks von wikileaks per Copy und Paste aufrufen - Schritt eins: Markieren

Nun den Mauszeiger auf diese so markierte Passage bewegen und die rechte Maustaste klicken (und wieder loslassen). Jetzt geht ein kleines Fensterchen auf, auf dem kann man mit der linken Maustaste auf „Kopieren“ klicken.

Howto: Textlinks von wikileaks per Copy und Paste aufrufen - Schritt zwei: Kopieren

Howto: Textlinks von wikileaks per Copy und Paste aufrufen - Schritt zwei: Kopieren

Jetzt muss man mit der rechten Maustaste in die Browserzeile klicken. Die Browserzeile ist dieses lange weiße Feld gleich unter dem Menu des Browsers. Nicht die Googlebox, die immer beim Start sichtbar ist (die geht im Prinzip meistens auch, aber das kriegen wir später).

Howto: Textlinks von wikileaks per Copy und Paste aufrufen - Schritt drei: Kopieren

Howto: Textlinks von wikileaks per Copy und Paste aufrufen - Schritt drei: Kopieren

Jedenfalls, wenn man mit der rechten Maustaste in die Browserzeile klickt, kommt wieder so ein kleines Fensterchen, in dem man einfach nur mit der linken Maustaste auf „Einfügen“ klicken muss. Wenn man das macht, dann steht auf einmal dieser reine Text von vorhin in der Browserzeile. Und nun geschieht ein Wunder.

Howto: Textlinks von wikileaks per Copy und Paste aufrufen - Schritt vier: Browserzeile

Howto: Textlinks von wikileaks per Copy und Paste aufrufen - Schritt vier: Browserzeile

Drückt man nun „Return“ (wahlweise geht auch dieser kleine grüne Pfeil ganz rechts in der Browserzeile), dann wird der „Text“ in der Browserzeile quasi zu einem Link, den der Browser aufruft. Und man landet automatisch auf der Seite, die vorher nicht per Mausklick aufrufbar war!

Howto: Textlinks von wikileaks per Copy und Paste aufrufen - Schritt fünf: Seitenaufruf

Howto: Textlinks von wikileaks per Copy und Paste aufrufen - Schritt fünf: Seitenaufruf

Das nennt sich „Copy/Paste“, und ein echter Uberh4x0r macht das sogar mit Tastenkombinationen, dadurch wird er auch immer schneller seinen terroristischen Aktivitäten nachgehen können als das Inneninisterium hinterherkommt. Aber das erkläre ich dann beim nächsten Mal zusamen mit der URL-Eingabe per Tastatur und was „verschlüsselte“ Links sind wie beispielsweise wikileaks dot org.

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12 Responses to Wikileaks aufrufen trotz Linkverbot: Howto für Internetausdrucker

  1. el-flojo sagt:

    :-)
    Ganz großer Sport. Vor allem, wenn ich daran denke, dass ich täglich mit solchen Internetausdruckern zu tun habe. Ich erwarte mit Spannung das Kapitel URL-Eingabe per Tastatur…

  2. madchiq sagt:

    Daemliches Skriptkiddie!!!1

  3. Frank sagt:

    Ich benutze Linkification, das macht aus einer Plain Text-URL automatisch anklickbare Links. Hackertool, gehört eindeutig verboten.

  4. mike sagt:

    *Prust*
    Bitte mehr davon!

  5. glidesurfer sagt:

    Wie wär’s mit einer Serie davon? „Korrupt erklärt die Welt“ oder so.

    Ich komm‘ aus dem Lachen jedenfalls nicht mehr raus… xD

  6. Morix sagt:

    sehr schön :)
    ich benutze die Erweiterung „Plain Text to Link“ so gehts ganz ohne Copy&Paste.

    Gruß
    Morix

  7. Pingback: Meine Ursuppe
  8. Angela Ferkel sagt:

    Schwachsinn! Seiten wie WK sollte man als Otto-Normal-Bürger tunlichtst NICHT anklicken! Sonst drohen (wie mir) schwere Probleme im Privat- und Berufsleben!

  9. F_E_O_S sagt:

    sehr cool.
    Danke und mehr davon!

    Gruß,
    F_E_O_S

  10. rofl sagt:

    Dumm sind natürlich immer die andern …
    *gähn

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