Kurze Lesetipps

Die ARD verkommt zur Propagandaplattform fuer inkompetente DRM-Lobpreiserei, ob in Bezug auf die Segnungen der digitalen Kastration und dem Leugnen des Vorhandenseins zahlreicher freier (und kommerziell erfolgreicher) Alternativen bei den kleinen Labels und vielen Bands da bewusst gelogen wurde oder die „Expertin“ schlicht und ergreifend eben keine Ahnung hat, von was sie da faselt, lass ich mal dahingestellt.
Nachtrag, bei gulli grade nachgetickert und die ARD-Seite zur Sendung ein wenig näher betrachtet. Witzig, eigentlich.

Was agitpop da zur WM und der Nationalismusdiskussion schreibt, gefällt mir.

Die mal wieder wissenschaftlich bewiesene Propagandalüge, dass Geld ja nicht glücklich mache, wird mir bei Falk nebenan grade etwas zu kritiklos übernommen und gutgeheißen.

Du siehst die Penner da am Hauptbahnhof
Sie leben frei und ihnen kann keiner doof
Traurig fährst du im Benz an ihnen vorbei
Du würdest alles geben, wärst du auch einmal so frei!

singt Rocko Schamoni. Ich kanns nicht mehr hören mit den armen reichen Menschen.

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4 Responses to Kurze Lesetipps

  1. Falk sagt:

    Oha – kritiklos. In der Studie gehts ja *nicht* wirklich darum, obs nun glücklich macht oder nicht. Eher, das man sich in die eigenen Taschen lügt, wenn man finanzielle Sicherheit und das Streben danach als alleinig glückseelig machend ansieht. Dem kann ich vom Prinzip nämlich 100% aus eigener Erfahrung zustimmen. Vor allem, weil ich eben auch beide Seiten kenne.

    Denke da muss man schon auch differenzieren und der Penner am Hauptbahnhof ist sicher alles andere als glücklich über seine Situation. Weder das eine, noch das andere darf verallgemeinert werden. Und als Mittel um Streichungen im sozialen Bereich zu rechtfertigen, darfs schonmal gar nicht herhalten. Aber Geld und materielle Dinge als Schlüssel zum Glück? Nee, das lass ich auch nicht gelten…

  2. oli sagt:

    Ich denke ich sehe das auch so wie Falk, wenn man derlei Studien nimmt, um die Ärmsten der Nation abzuwatschen, sprich für euer Glück brauchts kein Geld, dann wäre das Scheiße. Aber man braucht halt kein Geld, um glücklich zu werden, das wäre wohl sehr „arm“ …

  3. tw_24 sagt:

    Am besten wäre wohl, es würden für die nationalen Balltreter jeweils eigene Fahnen eingeführt, denn dann käme (hoffentlich) niemand auf die Idee, Patriotismusdebatten loszutreten; Sport wäre Sport (oder eben Geschäft), die Fahnenschwenkerei weitgehend unpolitisch. Und deshalb käme gar nicht erst die Frage auf, woran denn wer denkt, tauchen irgendwo nationale Symbole auf.

    Das nämlich mag individuell stimmen,

    Vielleicht bin ich da falsch gepolt, aber wenn ich die schwarz-rot-goldene Flagge sehe, dann assoziere ich damit nicht 1933-1945. Da springt mir als Jahreszahl noch eher 1848 in den Kopf. Ich verbinde damit eher Paulskirche als Gleichschaltungsgesetz, eher Lasalle, Blum, Brentano und Struve als Hitler, Himmler, Göring und Goebbels.

    zumal auch ein Politiker wie Peter Porsch, Fraktionschef der Linkspartei im Landtag zu Dresden, ähnlich formuliert:

    Wer Schwarz-Rot-Gold angreift, muss im Übrigen wissen, dass diese Farben von Anfang an Verfassungsstaat und Emanzipation von Willkürherrschaft von Dynastien symbolisierten, wohlweislich haben deshalb die Nazis diese Farben nie verwendet. Wir sollten sie ihnen auch heute nicht in die Hände spielen.

    Es wird, wurden die Farben so mit Bedeutung aufgeladen, auch leicht, den schwarzrotgeilen Siegestaumel doch als eventuell gefährlichen Nationalismus anzugreifen. Als kurz nach der „Wiedervereinigung“ weniger willkommene Gäste bei Pogromen um ihr Leben fürchten mußten, trug ein besonders begeisterter Zuschauer, dessen Foto um die Welt gehen sollte, das derzeitige Trikot der Nationalkicker.

    Und jene Feuerwehrleute und Polizisten, die sich auffallend viel Zeit ließen, um an den Tatort zu kommen, taten dies natürlich auch als Vertreter des Staates, dessen Farben damit durchaus ihre Unschuld verloren, wenn sie denn jemals eine hatten. Der Verfassungsstaat wurde dann ein paar Jahre später ausgehölt, als Deutschland die treibende Kraft dabei war, über Jugoslawien herzufallen.

    Der Anlaß für den Angriffskrieg war ein erfundenes „Massaker“, weitere Gründe – Konzentrationslager, geplante „ethnische Säuberungen“ – waren dabei speziell deutsche Entdeckungen, wie es auch die schwarzrotgeile Regierung war, die in ihrer antiserbischen Greuelpropaganda auf Motive des Goebbels-Ministeriums zurückgriff – schlimm ist, daß es bis heute funktioniert.

    Denn während doch jeder Deutsche überzeugt ist, daß der Irak-Krieg der Amerikaner mit Lügen begründet wurde, stört nur die wenigsten, daß sie 1998/99 nach Strich und Faden von ihrer Regierung, die sie dann einmal sogar im Amt bestätigten, und weitgehend unkritischen Medien belogen wurden und es in dieser Angelegenheit auch noch werden.

    Dabei aber stehen die Farben des „neuen“ Patriotismus sehr wohl etwa für Angriffe auf erkennbar zivile Ziele wie beispielsweise die militärisch unwichtige Brücke von Varvarin, auf der ein Volksfest stattfand. Und selbst wenn der erste Angriff ein Versehen gewesen sein sollte, der zweite, der auch herbeigeeilte Retter traf, war es bestimmt nicht mehr. Das geschah 1999.

    Doch offenbar erinnert im Fußballwahn selbst ein Vertreter der Linkspartei sich nicht mehr daran, daß dieses und andere Kriegsverbrechen Deutschland mitverantworten muß, die Täter bei ihrer Vereidigung auf die Fahne schworen, deren ‚Unschuld‘ heute so betont wird. Davon freilich abgesehen wirkt eine schwarzrotgeile Public Viewing Area ohnehin wie eine ganz unappatitliche national befreite Zone

    MfG
    tw_24

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