Fefe, feine Shirts, Spenden und Wikipedia

Die Klopperei zwischen einigen Leuten um die Wikipedia verfolge ich seit geraumer Zeit mit, fefes Blog les ich schon etwas länger, und eigentlich hätte letzteres als Aufhänger gereicht, um drauf hinzuweisen, dass man aktuell das Angenehme (feine Nerdshirts) mit dem Nützlichen (fefe ein wenig Aufwandsentschädigung zukommen zu lassen) verbinden kann, indem man über ihn bei 3dsupply oder getdigital ein wenig Kram bestellt. Anlässe sollten sich jahreszeitbedingt finden lassen, wobei in meinen Auge das Shirt hier plus die Preis-Nichtgestaltung Anlass genug ist:

Fefes Shirt Wo bleibt eigentlich die Revolution? von 3Dsupply

Wenn mans nicht zum Nulltarif/Portopreis, sondern kaufen will: das geht auch. Jedenfalls, Nachschub rollt.

Jetzt komm ich damit, weil fefe da eben gestern Links geworfen hat. Und nebenbei wie des öfteren ein wenig in Richtung Wikipedia getreten hat, und das unterstütze ich damit nun natürlich irgendwie. Deswegen ein paar Randbemerkungen, die auch in länger gingen, aber ich hab bisher da nicht mitdebattiert und mag eigentlich auch nicht in die Tiefe einsteigen.

Zum einen: es wird zuviel gelöscht, und die Art und Weise, wie es passiert, erinnert mich tatsächlich an gewachsene, autokratische Strukturen, die ein Netzprojekt für Neulinge höchst unattraktiv machen (und die per se auch nicht erstrebenswert sind).

Weiter halte ich eine der konstruktiven Einbringungen fefes für höchst berücksichtigenswert: die technische Basis der Wikipedia braucht eine fette Runderneuerung. Man arrangiert sich zu gerne mit unpraktischen, überholen und komplizierten Lösungen, wenn sie *da sind* und funktionieren. Mein Eindruck von meinen wenigen wiki-Edits und Beteiligungen ist da ebenjener: das ist umständlich, unübersichtlich, intransparent, und eine Verbesserung hieße nicht, dass mehr inkompetente Spielkinder rumspielen und -trollen können, sondern dass effizienter gearbeitet werden kann. Und das *wichtigste* an einem Projekt, das drauf aufbaut, dass Leute freiwillig und aus Spass an der Sache mitmachen ist, dass sie sich eben der Sache widmen können. Der, und hauptsächlich der. Und alles andere so einfach wie möglich ist.

Im Streitgespräch zwischen fefe und Richter klingt genau das auch an, und in der Sache stimme ich fefe uneingeschränkt zu: die Technik muss besser – bedienbarer und leichter pflegbar – werden, dringend. Und Richter versteht dieses Problem in meinen Augen tatsächlich nicht. Sein Zitat zeigt da das Denken imo sehr komprimiert:

Sie betrachten Wikipedia offensichtlich hauptsächlich aus der technischen Perspektive, Spendengelder sollen primär in Hard- und Software fliessen, etc. Das kann man so sehen, aber es ist eben nicht die Sichtweise des Vereins, für den ich arbeite. Wir haben einen deutlich breiteren Ansatz, sehen auch den gesellschaftlichen Aspekt der Verbreitung Freien Wissens, fördern Wikipedia-Autoren, wo wir das können, und versuchen, das Projekt national und international zu vernetzen.

Der Knackpunkt ist, dass die Gegenüberstellung Richters in Satz 1 vs. Satz 2 keine ist. 1 ist Voraussetzung für 2 und bei einem Projekt der Größe und der (angestrebten) Partizipations- und Wirkpotentiale wie der Wikipedia ist alles gut, was dezentralisiert. Wie Richter selber sagt, der Verein ist ein „kleines Team“, und ein kleines Team skaliert nicht. Die große Community muss das meise machen, und dafür brauchts soviel Transparenz und (techische) Vereinfachung und Übersichtlichkeit wie möglich.

Was mich wiederum stört, ist die verbreitete Ablehnung *jeglicher* Aufnahmekriterien und dem in meinen Augen auffälligen Nichteingehen auf die Probleme, die durch Massen (auch nur möglicherweise temporär) „unbetreuter“ Artikeln etstehen würde. Es ist verglichen damit *sehr oft* die Rede vom Plattenplatz, der ja nicht ausgeht. Nur zieht „unbetreuter“ Content gern Leute und Inhalte an, den man aus guten Gründen nicht haben will. Dass diese Gründe unter anderem darin bestehen, den Aufwand jenseits der Sache, um dies eigentlich geht, niedrig zu halten, bleibt hier ein wenig unterbelichtet. Insbesondere in Anbetracht der Tatsache, dass gern gedisst wird, wenn in der Wikipedia was jenseits der Artikelschreiberei passiert.

Hm. Jetzt wurds doch ein wenig länger. Aber hey, my o.o2€, und die Debatte ist gut, richtig, ihre Schärfe muss jeder im Netz abkönnen und wer nicht deswegen fefe per Shirtkauf ein wenig was Gutes tun will, wird auch andere Gründe finden. An Gegengründen halte ich seine bemerkenswert unreflektierte Nahost/Israelhaltung bemerkenswert, aber da mag ich einfach an die Intelligenz und die Lernfähigkeit der Leute aus dem Hackerbereich glauben. Auch wenn natürlich zum Begriff „Hoffnung“ oft genug schon alles notwendige gesagt wurde.

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