Bücherratten und Rattenbücher…

…sind an sich zwei Themen, die viel zu katzenbloggig für hier sind, aber weil ich in letzter Zeit wieder so am rumkotzen war (nun ja, Gründe genug gibts ja grade), einfach mal ein wenig leichte Unterhaltung.

„Firmin – Ein Rattenleben“ heißt ein Buch, das hier vor einiger Zeit aufgeschlagen ist und das naheliegenderweise vom Rattenleben einer Ratte handelt. Firmin ist natürlich eine besondere Ratte mit einer Vorliebe für die Literatur. Eine Hommage ans Lesen wie auch an die Ratten hat Sam Savage da geschrieben, und für meinen Geschmack navigiert er knapp am allzu Pathetischen vorbei, aber eben *vorbei*.

Firmin ist eine recht traurige Geschichte, in der es sowohl mit dem Buchgeschäft, in dem ein großer Teil der Geschichte spielt, wie auch mit Firmin eigentlich immer bergab geht. Letzteres ist nicht allzu verwunderlich, denn Ratten leben eben nicht allzu lange. Das ganze, wie gesagt, haarscharf am Pathos vorbei, wenn neben der eher trüben Realität dann viel strahlende Träumerei aufscheint. Und nebenbei macht es wirklich auf einige der Klassiker große Lust, sie doch mal zu lesen.

Ums mal zwischen zwei Extreme zu setzen: Firmin ist nicht die „Stadt der träumenden Bücher“, was die großartige Leseliebeserklärung angeht, und es ist nicht „Die Möwe Jonathan“, was den gefühlsduseligen Esodreck angeht, den manche Zeitgenossen gelegentlich für Lebensweisheit halten.

Wobei, wenn ich grade beim Vergleichen bin: Es ist auch nicht „Der Retter von Dent-All“ von Piers Antony, ein vollkommen unangemessener Vergleich eigentlich, aber einer, den ich in Sachen „extrem zielgruppenorientiert, aber scheiße“ gern anführe. Dent-All ist mit einer klaren Intention der Art „Ich schreibe ein Buch, das alle Patienten verschenken werden, die ihren Zahnarzt mögen, da gibt es bestimmt viele von, die lesens auch nicht selber, und so verdiene ich ein Heidengeld“ geschrieben und genauso schlecht kommts auch daher. Firmin ist natürlich was für Leute, die Ratten mögen. Im Unterschied zu den Zahnärzten macht man ihnen mit dem Firmin meiner Ansicht nach eine Freude.

Den Ratten weniger, ist mein Eindruck, zumindest wollten sies weder lesen noch auffressen.

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2 Responses to Bücherratten und Rattenbücher…

  1. Promotheus sagt:

    Das Buch klingt sehr interessant, habs mir direkt bestellt. Vielen Dank fuer die Empfehlung!

    Die Ratte auf dem Foto ist ja suess. Wird sie als Haustier gehalten oder ist sie „zufaellig aufgetaucht“?

    Gruesse

    Promotheus

  2. missi sagt:

    *zum ratcontent beitrag*

    Schau mal, ob du irgendwo noch Dr. Ratte von William Kotzwinkle auftreiben kannst, das könntest du mögen.

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