5000

Soviel Kilometer hat mich meine Suzi jetzt über diverse Straßen gebracht, und irgendwie ist mir nach ein wenig Resumee. Ein durchwachsenes Jahr geht rum, und ohne die BO-FH unten würds mir grade wohl um einiges schlechter gehen, die ist definitiv eine der Sachen, mit denen kein Mensch im Vorfeld rechnet, und die auf einmal da sind und man nicht weiss, wie man es ohne überhaupt hinbekommen hätte. „Es“, damit meine ich so alles, gewissermaßen.

Angefangen hats eigentlich mit nem spontanen Gedanken in der Sauna, dem anschließenden „warum denn nicht“ und weiter gings mit Dieter (wirklich), der mir die Moppedheizerei bemerkenswert entspannt beigebracht hat. Ne Prüfung, bei der ich dreimal dachte, das wars, und dann nochmal in irgendwelche verkehrsberuhigten Zonen geschickt wurde, wo einem dann klar wurde, nein, das ist nicht der Weg zurück zum Startpunkt, offenbar kein Game Over. Und dann die Bandit, Einfahrerei, und irgendwann gehört sie zu einem, und das ist was sehr feines. Ich mag nicht die Männer/Spielzeug – Klischees, und auch mit dem „letzte grosse Freiheit“ – Gefasel kann ich im Moppedkontext wenig anfangen. Was aber Sache ist, bei mir zumindest: das ist was, was man ganz für sich macht, dem niemand der „Draußen ist feindlich“-Fraktion ans Bein pissen kann, eine Sache, die irgendwie wunderbarst unmittelbar ist, und sich so gut und richtig anfühlt, wie es nur sein kann. Ich bin ein gräßlicher Pragmatiker vor dem Herrn, der von A nach B kommen will, und dass dem von A nach B kommen noch was erwächst, was einfach fein und prima ist, stellt irgendwie, ach, „Qualität des Lebens“ ist schon wieder ein Laibachzitat, und überhaupt, eigentlich… drauf geschissen, genug gefaselt, werden wir konkret. 5 Kilo Kilometer, was war.

Eine ganze Latte Fahrten zum Job und wieder heim, die einfach schön sind. Ein paar lange Touren über die Bahn, mit Kippenpausen auf irgendwelchen Parkplätzen, wo man nicht wissen will, was da nachts rumfickt, ein paar peinliche Situationen wie mit der umgekippten Kiste irgendwo in Essen auf ner Kreuzung rumliegen und erst überlegen, ob das nun klug oder dumm war, den Fuß unter der Maschine zu lassen, wenn die Straßenbahnschienen gegen einen waren (es war klug, weil der Fuß ist heile geblieben und der Lack auch, trotzdem: wegziehen ist besser), die erste Beule im Auspuff bei nem Tankstopp an irgend ner Aral zwischen Bochum und Bielefeld, die sachkundige Anleitung im Banditforum, wie man das Gerät auf den Hauptständer kriegt, wenn man ein 63-Kilo – Hemd ist…

Wie es verdammt ziehen kann, wenn man die Handschuhe nicht ordentlich mit den Ärmeln abschliesst, wie fein es ist, wenn man ein wenig am Gas zieht und knappe achzig Pferde tun, was man will, wie man den Zitterer kriegt, wenn man dann irgendwann geguckt hat, was die Kiste über die 220 kann und hinterher beim Pausemachen denkt, neee, langsamer tuts vollkommen, was soll das denn, und dann nach ein paar Kilometern merken, Dreck, das war schon verdammt geil. Und irgendwo nachts im Ruhrpott rumheizen, weil Bochum nicht angeschrieben ist, man wegen einer Totalsperrung auf der 2 nicht durchkam und nun völlig verfroren auf Reserve und zwei Stunden nach geplanter Ankunft irgendwohin fährt, das ist auch geil. Ein paar Wochen später im geheizten Zimmer auf jeden Fall.

Und dann die ganz untechnischen Sachen, wenn man das Bike abends abstellt, sachte tätschelt und denkt, gut haben wir uns heimgebracht, und einem auf einmal einfällt, wo man überall nicht hingekommen wäre, wen man alles nicht getroffen hätte, was man alles nicht gemacht, geredet und gedacht hätte, wenn nicht da unten das Gerät stünde, das Freude macht, aber einen halt auch und eben von A nach B transportiert.

Ach, wie auch immer. Da unten steht ne Bandit, die tut, was ich will. Ich hab sie von Herzen lieb. Das scheint mir eine gute Voraussetzung für eine glückliche gemeinsame Zukunft zu sein. Fünf K Kilometer sind rum, das waren fünf gute Kilo Kilometer, und alles drumrum wars auch.

Das wars auch schon, ich wollts mal gesagt haben. .done, eof.

Kategorie: ich gegen die wirklichkeit. permalink.

One Response to 5000

  1. Tigermaus sagt:

    Na dann wünsch ich doch mal einen herzlichen zu den 5000… Wenn ich bedenke dass meine Suzi vor nicht allzulanger Zeit diese Zahl auch auf dem Kilometerzähler hatte… *seuftz* Also dann – auf die nächsten 5000 im nächsten Jahr…

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert