Party bei der Musikindustrie…

…ist so einer der Nachträge, den ich schon länger vor mir herschiebe. Weil während Bochum Total haben die Bürokollegen eine kleinere Party ausgerichtet, und auch uns eingeladen. „Die Industrie“ haben sie die Mail unterzeichnet, in der uns quasi gestattet wurde, anwesend zu sein, während sie ihre Orgien feiern. Ich hab das Gefühl, wir wurden verarscht, aber eins nach dem anderen.

Jedenfalls, ich kam an, niemand sonst von uns hat sich getraut. Ich war gespannt auf Koks, Nutten und Hummerhäppchen, und in jeder Beziehung wurde ich enttäuscht. Nicht, dass das irgendwie bestritten wurde, im Gegenteil. Das Hummeraquarium sei umgekippt, das Koks schon weg und die Nutten habe man daheim gelassen, schließlich seien attraktive Geschäftspartnerinnen aus Russland anwesend. Mit zweien derselben unterhielt ich mich kurz darauf sehr angenehm, eine davon hätte ich definitiv nicht von der Bettkante geschmissen, aber sie wollte Kinder. Nicht sofort und nicht von mir, aber so an und für sich. Die Moderne ist im Osten noch nicht richtig angekommen, kam mir dabei in den Sinn, das war schon irgendwie beruhigend. Jedenfalls, Killerkriterium, aber nett unterhalten kann man sich ja trotzdem, auch wenn sie weiter nach einem Besamer suchen muss.

Das führte dazu, dass ich längere Zeit an einem Tisch blieb und mir ein, zwei Sachen auffielen, die die Verlogenheit der Musikindustrie mal wieder zur Kenntlichkeit entstellten. Es gab schlechtes Bier und teuren Wodka, ich schätze, letzteren musste man wegen der guten Geschäftsbeziehungen nach dort nicht selber blechen. und dazu Chips und Gummibärchen. Und jetzt aber: Auf Sushitellern und auf Sushischalen.

Was mich natürlich vermuten läßt, da hat man sich die leckeren japanischen Häppchen reichen lassen im Vorfeld, vermutlich von nackten japanischen Hostessen. Natürlich wurde alles bestritten, Himmel, wenns nach den Aussagen auf der Party gegangen wäre, außer mir hatte da niemand auch nur nen nackten Hintern jenseits des eigenen gesehen.

Tatsächlich geh ich natürlich davon aus, dass die Zeit der „Vorbereitung“ auf die Party, während der wir außer Haus waren, zu unaussprechlichen Spielen mit Russinnen, Hummern, Koks und Sushi genutzt wurde. Ich könnte mir jetzt Details ausdenken, aber im Interesse meiner Leser und Leserinnen halte ich mich zurück.

Jedenfalls, hinterher auf der Party war natürlich alles ganz harmlos. Tage später kamen dann die Nachfragen, ob ich nicht ausplaudern mag, was sonst so getrieben worden wäre. Kann ich. Ich hab euch beim Tischkickern in den Staub getreten, und das als einer der schlechteren fliks-Kickerern, was allenfalls zwei Schlüsse zulässt, der eine, dass ihr alle vollkommen verdrogt oder sonstwie kaputt wart. Der andere, dass ich an dem Abend vermutlich der einzige nüchtern und vernünftig agierende Mensch war.
Oder natürlich, wie mir grade einfällt, und worauf ich grade eh rauswollte, dass ihr einfach drauf steht, euch in den Staub treten zu lassen. Zumindest, wenn ihr besoffen, zugekokst, mit Sushi und rohem Hummer, Wodka und irrtümlich gesoffenem Hummeraquarienwasser vollgestopft und von den Nutten zur Besinnungslosigkeit beglückt seid. Und dann sehnt ihr euch nach ner fetten Chinesin, die euch die Ärsche grün und blau drischt, aber leider sind eure Russinnen zu verklemmt und tret ich euch allenfalls beim Kickern in eure mageren Hintern. Aber wenns nix anderes gibt…

Zum Glück konnte man noch aufs Bochum Total zwischenrein. Auch wenn ich inzwischen erfahren musste, dass Das Ich live ok sein können, man sich über ihre Weltanschauung aber hervorragend streiten kann. Immerhin, im Nachhinein: Bezüglich Das Ich wurde ich im Kontext dieses Abends desillusioniert, in Bezug auf „die Industrie“ in keinster Weise.

Kategorie: das richtige leben im falschen, ich gegen die wirklichkeit. permalink.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert