Psychologen für Wiefelspütz?

…da bräuchte ich ein paar einschlägig beschlagene Leute, die sich ne halbe Stunde Zeit nehmen und mal die Diskussionen auf Wiefelspütz‘ abgeordnetenwatch-Seite durchlesen, weil sich da seit seinem Statement, dass es bei der VDS ja nicht um Terrorismus gehe, einiges getan.

Bzw. nichts, wenn mans sich genauer anguckt. Denn auf den letzten Seiten liest man da einen äußerst dünnhäutigen Menschen, der Leute abbügelt, die mit seinen Einlassungen auf bisherige Fragen nicht wirklich begeistert sind, dass er sich da um Antworten drücke, wird ihm vorgeworfen, während er im Wechsel erklärt, sehr wohl geantwortet zu haben oder sich nicht belehren lassen zu müssen.

Ich hatte von den neuesten Posts mal in Ruhe nach hinten gelesen, war immer gespannt, wenn dann mal eine der Fragen kam, auf deren Antwort sich Wiefelspütz später berief, wenn mal wer nachhakte. Und was soll ich sagen – das ist gruselig. Beispiel. Ein User fragt wegen der geplanten Online-Durchsuchung, was denn der Unterschied sei zwischen einem Brief auf dem Schreibtisch (geschuetzt) und einer PDF auf der Festplatte (ungeschützt) sei. Wiefelspütz antwortet, er habe der Antwort an Fragesteller X nichts hinzuzufügen. Dann guckt man, was der fragte und was Wiefelspütz antwortete, und da steht dann:

„…es gibt bei Briefen keine Verbindungsdaten. Allerdings ist der Eingriff in das Briefgeheimnis bereits jetzt unter bestimmten gesetzlichen Voraussetzungen zulässig.“

…und so gehts eigentlich die ganze Zeit. Rückverweise bei kritischen Nachfragen, und schaut man nach, auf was da rückverwiesen wird, ists ne Nullaussage, bezieht sich auf was anderes oder läßt alle Fragen aus, die dann doch etwas zu unbequem wären. Dem hat er dann „nichts hinzuzufügen“.

Was ich nicht verstehe: warum demontiert sich jemand in der Öffentlichkeit derart selber? Ist das Rechtfertigungszwang? Warum macht er nicht den Wolfgang und lässt einfach um Verständnis bitten,

„…dass ich mich an dieser Initiative nicht beteilige.
Der Kontakt zu den Mitbürgern ist mir persönlich sehr wichtig. Zum direkten Kontakt gehört für mich aber auch, dass mir die wesentlichen Daten – also zumindest die E-Mail-Adresse – meines jeweiligen Gegenübers bekannt sind.“

Ich versteh das nicht, und was Wiefelspütz da treibt, scheint mir durchaus spannend, aber ich hab allenfalls laienpsychologische Kenntnisse und kann das schlecht interpretieren. Nur find ichs wie gesagt vollkommen schräg.

Ach, bevor ichs vergesse, auch einer der schönen Wiefelspütze seit der „VDS geht nicht gegen Terror“:

„…ich stehe der Einführung von Wahlmaschinen grundsätzlich positiv gegenüber.“

Ich kapier das alles nicht mehr.

Kategorie: ich gegen die wirklichkeit. permalink.

3 Responses to Psychologen für Wiefelspütz?

  1. trekmaster sagt:

    Is doch klar, wenns später drauf ankommt und alles hinsichtlich der absoluten Kontrolle über die Bürger jammern wird, kann man einfach sagen, man wäre leichtfertig gewesen und wollte nur das beste. Da braucht man sich dann nicht zu rechtfertigen und in Widersprüche verstricken, was ja derzeit mittels dieser merkwürdigen Andeutungs-Rhetorik auch nicht wirklich geschieht. Sie tuns alle wider besseren Wissens….es stellt sich nur die Frage nach dem „Warum?“!

  2. madchiq sagt:

    Money, money, money… *summ*

  3. brutzel sagt:

    die inkompetenz unserer politiker- kaste bezüglich dieser thematik ist doch ein weit verbreitetes phänomen. diese dann mit noch dümmlichen kommentaren zu unterstreichen – ein wahrer polit-sport. motivation: geld? macht? sex? who cares!

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