Tatort vs. Pädos…

…hat mich heute positiv überrascht, neben der Klatsche für das … ach, das spar ich mir. Für Roland Koch.

Wenn die Kiste je wiederholt wird, gucken. Kurz die Story: nach 12 Jahren kommt ein wegen Kindesmissbrauch inhaftierter Knasti wieder raus und wird am selben Abend umgebracht, nachdem eine Gruppe Pseudokinderschützer gross Steckbriefe ausgehängt hat. Und anschließend wird die ganze, gräßliche Debatte zum Thema nun, Thema. Dass das irgendwie anschaulich, differenziert und trotzdem wunderbar an der realität entlang funktioniert, ohne ins plakative abzugleiten oder Klischees zu reproduzieren, hat mich wirklich positiv überrascht.

Von der Schwanz-ab-Deppenfraktion zu den Eltern, die sonstwo die Kinderficker vermuten bis befürchten, über die Diskussion zur Prävention bis hin zur Doppelmoral der selbsternannten Moralwächter, vorsätzliches und kurzschlussmäßiges Abgehen der Leute, Rechtsstaat vs. Selbstjustiz und so weiter und so fort… ich denk, die Geschichte ist differenzierter und wird der Situation gerechter, als es den ganzen Scharfmachern lieb ist. Aber das Denken war schon immer eine Sache, die eben nicht allen Leuten liegt. Nach dem Gucken heute hatte ich aber mal wieder den Eindruck, dass den nicht ganz Merkbefreiten da draussen im Zombieland das Denken doch mal wieder zugemutet wurde. Ich find das fein.

Und einmal mehr, und das *auch* eine der gekickten Messages: Wenn was im Netz ist, dann ists zu spät. Kinderficker sind nicht die bösen Monster, die hinter dem Busch lauern, sondern in der Regel gute Bekannte (in der Mehrzahl gar Familienangehörige, das der einzige Aspekt, den ich wirklich vermisst habe). Ich erlaub mir an der Stelle mal wieder meinen Text von wegen „Gegen Anti-Kinderporno„, ich mag den immer noch gern, und dank einmal mehr missi fürs Mitschreiben.

Kategorie: ich gegen die wirklichkeit, mac hell 2: net. permalink.

2 Responses to Tatort vs. Pädos…

  1. Björn Grau sagt:

    Ja, sehr guter Ansatz. Schön, wie die verschiedenen Formen vom Mißbrauch aufgezeigt wurden und schön, dass es mit Schenk den impulsiven Opa gab, der am eigenen Leib durchexerzieren durfte, was für sinnlose Paranoia geschoben wird, wenn Pädophile blind verteufelt werden.

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