Weite Worte…

…kamen mir gestern auf der Heimfahrt von Berlin in den Sinn, die einen interessanten Bogen um Dinge schlagen, die nicht zusammenzugehören scheinen: Rammstein, US3 und Unreal.
Jedenfalls, es lief eine ganz interessante Rammstein-Compilation, und da kam dann auch irgendwann „Der meister“ von der Herzeleid, ein Lied, das ich an sich mag, obwohl ich den Text albern finde. Mir fiel auf, dass ich den Track vor allem deswegen mag, weil a) der Chorus und b) das Break irgendwann im Kontrast zum Rest des Stücks, nun, „weit“ wirken. Vorher ists eng und aggressiv, auf einmal wechselt die Stimmung und man hat das Gefühl eines sehr weiten Horizonts, öffnet sich irgendwie der Raum, das mag ich. Dann fiel mir US3 ein (Bluenote, erinnert sich wer?) und das Lied „Lazy Day“, das ich auch sehr mag, weil da irgendwo jemand im Hintergrund immer mal wieder „Heya, Heya-oooh“ singt, und das mit einem Hallraum, der den Eindruck verschafft, als säße da jemand irgendwo weit hinten hoch auf einem Berg und singe sein Heya. (Und rauche eine dicke Tüte dabei). Dieser Effekt von „Weite“, den mochte ich da. Und dann fiel mir Unreal 1 ein – damals ja wirklich der Hammer, was Grafik und Stimmung angeht. Ganz am Anfang schlägt man sich da ja durch dieses Raumschiff, kaputte, enge Gänge mit grüner Flackerbeleuchtung, kommt raus und dann an diese Klippe, wo ganz weit unten der See liegt. Ich glaube, das war das erste mal, das mir bei einem PC-Spiel kurz schwindlig wurde, und nun, wie die Gedanken da so gesponnen hatten, fiel mir auf, dass der Bogen Rammstein-US3-Unreal ja schon nicht ganz unmittelbar einleuchtend ist, die Kategorie „Weite“ aber eine durchaus gelegentlich unterschätzte Perspektive hat. So völlig unterschiedliche Sachen unter dem Gesichtspunkt zu betrachten, wie „weit“ oder „eng“ sie einem vorkommen, man stößt auf irgendwie interessante Parallelen. Ich glaub, wenn ich das näxxte Mal den Unreal-Sammelpack für 9,90 im Wühltisch sehe, muss ich ihn doch nochmal einpacken.

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