Die Telekom und Indiana Jones…

…haben per se nichts miteinander zu tun, heute kam es aber zu einem allerliebsten Hirnstürmen, das einerseits von Indiana Jones und andererseits vom Kummer geprägt war, den einige meiner KollegInnen augenblicklich mit dem rosa Riesen haben. Ins Detail will ich gar nicht gehen, da ich selber privat einer der wenigen Menschen zu sein scheine, der zu seinen Telekomzeiten nie wirklich Probleme hatte. aber ich mag einige Andeutungen wie „Ein Techniker kommt zwischen n und n+x Uhr vorbei„, „Sie wurden nicht angetroffen„, „Ich habe hier keinen Vorgang zu Ihnen“, „Nein, ich will jetzt von *ihnen* wissen, wie unsere Adresse lautet, es kann doch nicht sein, dass sie einen Umzugsauftrag haben, aber nicht wissen, wo wir wohnen„, „Ich brauche 40 Meter Kabel, die ich leider nicht dabei habe“ oder „In unserem System steht, dass ihr Anschluss schon seit n Wochen geschaltet ist“ fallenlassen.

Braucht man einen Telekomtechniker, soll man ja gut daran tun, während der gesamten Zeitspanne vor der Haustür zu sitzen, zu der sein Eintreffen angekündigt ist. Die Verwendung von Türklingeln als alte, kabelgebundene und un-mobile Technologie wird nämlich auf Telekom-Seite als Beleidigung empfunden. Dieser Rat ist zwar gut gemeint, aber falsch. Empirisch ist nachgewiesen, dass das Eintreffen eines Telekomtechnikers und die eigene Anwesenheit zwei sich mit absoluter Wirksamkeit ausschließende Faktoren sind. Man begegnet nie selber einem Telekomtechniker, das passiert immer nur den anderen. Dieses Ausschlussprinzip hat logischen, d.h. absoluten Charakter und unterliegt als solches weder relativistischen Effekten noch der heisenbergschen Unschärferelation.

Das Abfangen eines Telekom-Technikers muss daher stets delegiert werden, was aber wieder neue Probleme zur Folge hat, begonnen mit der Geduld der Helfer, die man nicht überstrapazieren sollte. Daher bieten sich Methoden an, die man aus den Indy-Filmen kennt: Fallen. Nur aber nichttödliche Fallen (das ist sehr wichtig).

Die Grundidee, einfach eine Fallgrube vor der Haustür zu bauen und abends, wenn man heimkommt, den Telekomtechniker aus selbiger zu befreien und ihn anschließend sofort zur Schaltung eines DSL-Anschlusses zu zwingen, muss aber aus mehreren Gründen scheitern. Es gibt zu viele Möglichkeiten und Ausreden, mit der ein nach der langen Zeit in der Falle möglicherweise auch scheu gewordener Techniker nach seiner Befreiung unverrichteter Dinge wieder das Weite suchen kann.

Die Lösung: eine Falle, die idealerweise die gesamte Wohnung umfasst und die nur mittels Breitband-Internet wieder geöffnet werden kann.

Auslöser der Falle ist der Telekom-Techniker, der nach seinem Eintreffen an der Haustür direkt mittels massiver, um- oder zuklappender Wände/Mauern ins Wohnungsinnere verfrachtet werden muss. Dieser Fallenmechanismus darf nur in eine Richtung funktionieren. Ausgänge sind sämtlichst gegen Ausbruch zu schützen, ein und nur ein einziger Ausgang wiederum muss aus der Ferne schaltbar sein. Mittels eines Webinterfaces, das ohne DSL-Zugang nicht bedient werden kann (könnte man was mit Timer machen, der die Ladezeit einer Seite zur Grundlage nimmt, die man nur mit ner 6000er schnell genug geöffnet bekommt).

Das Ergebnis: man sitzt mit dem Telekom-Techniker in der Bude, kann ihm Anweisung geben, die Leitung einzurichten und es liegt absolut in seinem Interesse, das auch zügig zu tun. Der wirkliche und ultimative Hammer kommt aber erst noch. Denn gesetzt der Fall, der Techniker versucht abzuhauen, muss mit der T-Kom rücksprechen oder die melden sich gar selber telefonisch, weil sie ihren Techniker wiederhabenwollen. Dann kann man nämlich der Telekom folgendes sagen:

Das ist aus technischen Gründen nicht möglich.

Ich glaube, wer das mal gemacht hat, der wird einst glücklich ins Grab sinken können.

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3 Responses to Die Telekom und Indiana Jones…

  1. Greg sagt:

    Ich wünschte ich wäre technisch und geistig in der Lage gewesen, das durchzuführen. Falls die übrigens zwecks Techniker-Rückerstattung anrufen, dann generell vor 8 Uhr morgens.

    Eine Fallen-Anleitung inkl. zugehörigem Minimum-DSL-6000-Freischaltungswebinterface sollte der Verbraucherzentrale Bundesverband mal bereitstellen.

  2. Lasse sagt:

    Du weißt doch, wie das aussieht: Hast du den Techniker gefangen, ist in der Wohnung alles ok, und die Schaltung muss noch am Verteilerkasten die Straße runter aktiviert werden. Am Ende hast du dann einen Telekom-Techniker im Haus, kannst aber nicht in deine Wohnung, weil du ja ohne DSL auch nicht mehr raus kommst, und immer noch kein DSL.

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