Local SEO als Local Guide, Recap nach knapp 12Mio Imageviews

Ruppsel ist in Urlaub, und was macht er im Urlaub? 360°-Bilder. Denen hab ich einen Gutteil meines aktuellen Level 6 als Local Guide auf Google Maps zu verdanken, und es ist an der Zeit, mal zu fragen, was das bringt, insbesondere, wenn man wie ich jetzt wirklich kaum Local SEO macht. Es folgt:

· Was brachte es gefühlt?
· Wie kommt man dahin?
· Ists den Aufriss wert?

Aber erst mal schönes Bild :)

Sowas gibt 5 Punkte für die Local-Guide-Gamification, und überdies hat man ein nettes Urlaubsarchiv in der „Meine Beiträge“-Sektion von Google Maps. Aber ich greife vor. Wer braucht nen Local Guide-Rang, außer fürs (haha) gelegentlich ein Sonderangebot fürs neue Google Pixel zu kriegen? Kurz: brauchen tut mans selten, aber wenn, dann ists meist praktisch.

Wie war es vor fünf Jahren, wenn ein Kunde einen falschen oder umgezogenen Alt-Eintrag in Google Maps/MyBusiness hatte? Man kloppte sich im MyBusiness-Müllfeuer mit den jeweils grade aktuellen Backends rum und versuchte Google klarzumachen, dass ein Eintrag veraltet, geschlossen oder umgezogen ist, und dass man ihn nicht etwa aus der eigenen Verwaltung, sondern aus der Frontend-Ansicht rauskicken oder zumindest als geschlossen/umgezogen kennzeichnen wollte. Und nun, oft genug (immer?) war genau diese Option nicht verfügbar.
Was tut man? Man meldet als ganz normaler User über die Frontend-Ansicht, dass der maps-Eintrag nicht korrekt, der Standort geschlossen oder eben umgezogen ist. Ich erinnere mich, das damals mit meinem und bevorzugt noch einem Account eines Kollegen und dann den Tag drauf noch mit nem dritten Acc gemeldet zu haben, und ne Woche später hatte man wahlweise Glück und es war geändert, oder eben nicht, ergo nächste Runde.

Typische Urlaubspose

Typische Urlaubspose

Gefühlt wurde das über die Zeit einfacher, und ich bin recht sicher, dass das an einem etwas reputableren Meldeaccount meinerseits lag. Wenn ein Local Guide Level 4 eine Änderung meldet, scheint mir das etwas anders aufgenommen zu werden, als wenns drei Noname-Accounts in Sachen Google maps tun.

Heute (lvl6) kann ich ziemlich sichere Wetten abschließen, dass ich mit meinem Acc den Umzug einer Location melde und spätestens am nächsten Tag eine Dankesmail von Google Maps in der Mailbox habe, dass ich zur Verbesserung der Kartendaten beigetragen habe. Und wie gesagt, ich mach kaum Local SEO, aber in den zwei Fällen im Jahr, wo es mal praktisch ist, da ists praktisch. Es hilft auch beim Kleinkram – einfach mal ansagen, dass ne Location barrierefrei zugänglich ist (so sie es dann ist), ist schnell passiert, und gut für alle Beteiligten. Usw. Es ist schon ok, wenn man sowas eben mal machen kann, denn wenns im Einzelfall losginge mit „Wer bei Ihnen hat denn den Place bestätigt, kann der unseren Acc einladen“ usw., und es folgen drei Tage Mail-Hin und her, diesen Aufriss für ein „ist barrierefrei zugänglich“ zu machen, lohnt in den seltensten Fällen.

Bilder von einer Wanderung auf Google Maps

Es war hübsch da! Und steil!

Wie kommt man dahin? Mir passierte es eher aus Versehen, weil ich eben gern 360°-Bilder mache. Pro Bild zu nem Google Maps-Entry kriegt man 5 Punkte, und das läppert sich, Wenn man ein wenig Gas geben will, schreibt man gelegentlich Reviews (10 Pt, 20, wenn über 200 Zeichen) und wer bei Reviews mit der Marketingdenke unterwegs ist und nur an „Schneller Versand, prima Ware, gerne wieder!“ denkt, verpasst eine Latte an Optionen. Den Großteil meiner Reviews hab ich eher zu „Angucklocations“ geschrieben – lohnt sich das Hinwandern, wie schwer ist das Gelände usw. Oder auch nur ein reines „Was kann man sich drunter vorstellen?“ Brauchts öfter, als man denkt.

Wenn mans drauf anlegt, sollte man nach ner Woche Wanderurlaub auf Level 4 sein, denn Bild plus Review 25pt, und da kriegt man die ersten paar Level schnell zusammen. Selber bevorzuge ich ein „Mach, wenn man Bock drauf hat“, weil mich im Urlaub auf jobbezogene Gamification einlassen, nun ja, muss nicht :) Bilder und Reviews sind naheliegend, Punkte gibts für einige Aktionen mehr, aber man hat nicht oft ne Straße zum Hinzufügen.

BAW Jochberg, Bilder und Review auf Google Maps

Gelegentlich setzt man nebenbei das neue Hauptbild für nen frequentierten Place.

Wem bringt das was? Reviews scheinen mir eher selten gelesen zu werden, aber da ist die Datenlage unsicher – man kriegt nur die Upvotes, aber nicht die Aufrufzahlen. Bei den Bildern kriegt man auch die, und ich gebe zu, da fall ich auf die „gamification“ leider voll rein. Irgendwann mal war wohl das 360°-Bild der Klagemauer in Jerusalem das Hauptbild des Place-Eintrags, und hoppla, auf einmal siebenstellig gesehen worden, das war schon irgendwie nett. Man hat nicht wirklich was davon, außer ein paar Badges, aber es streichelt ein wenig das Ego und ich bilde mir ein, man kann sich mit denen als betrachtender User schon gelegentlich ein besseres Bild vom „Wie ists vor Ort“ machen als mit beliebig ausgesuchten Foto-Ausschnitten und -Perspektiven.

Jedenfalls, wenn es 360er gibt jenseits von Streetview, hat man gute Chancen, als bevorzugtes Bild zum Place angezeigt zu werden. Ist auch mein Tipp, wenn man zu irgend einer Location ein hässliches vorausgewähltes Bild von Google hat und es nicht wegkriegt, mit 360° gehts besser. Nicht immer, aber besser. Fürs reine „Local Guide-Rang kriegen“ kann man sich den Aufriss sparen, aber wer sich interessiert, ich schrob vor langer Zeit übers 360er-Bilder machen und vor weniger langer über Street View-Rundgänge bauen mit ebensolchen.

Wir füttern das Googlemonster!
Klar, ich lass mich sogar noch in meiner Freizeit von einem Dreckskonzern einspannen, der mit meinem Content seine Vormachtstellung als Organisator des Weltwissens zementiert und monetarisiert, und das meine ich genauso zynisch, wie es scheint, es ist an sich zum Kotzen.

Mapillary, we have data.

Mapillary, we have data.

Das Problem, wie meist: die freien Alternativen sind umständlich und wenig genutzt. Ich nehme es mir seit wahrscheinlich schon drei Jahren vor, mal vermehrt zu schauen, wie man analog Bildmaterial in Openstreetmap einbaut. Entsprechende Tools und Anleitungen gibt es, und grade Mapillary und teils auch Kartaview scheinen sich zu machen. Es ist halt einmal mehr alles gefühlt umständlicher, man kommt nicht in eine bereits ok gefüllte Umgebung, und klar, Henne und Ei, es muss halt mehr durch mehr Leute passieren. Und indem ich denke, „nun, was ich bei Google maps reinwerfe, wird in den nächsten Monaten von 10k Leuten gesehen und bei Mapillary sinds vielleicht 10“, dann mach ich mich zum Teil des Problems und nicht der Lösung, und trotzdem hats natürlich eine gewisse Logik, vor allem, wenn man was tun will, was möglichst vielen Leuten was nutzt.

Ein kleiner Motivator zum Ende: ich meine, seit iOS 16 speichert das iPhone die 360°-Bilder der Street View-App auch automatisch mit unter den Fotos lokal ab. Hint: dort fressen sie derbe Speicherplatz! Aber: es macht zumindest mal eine easy Möglichkeit zur Zweitverwertung auf. Bei den eh abgelegten Bildern gleich mal gucken, ob man sie auch irgendwie auf OSM kriegt, mir scheints wie eine Gute Sache(tm). ich hoffe, auch davon mal im Verlauf der nächsten Jahre mal Bericht zu erstatten.

Kategorie: Allgemein Tags: , , . Permalink.

One Response to Local SEO als Local Guide, Recap nach knapp 12Mio Imageviews

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert