Antrophic in die Pleite klagen – wer macht mit?

Die komplette KI-Industrie könnte finanziell ruiniert werden, wenn alle Betroffenen sich einer Sammelklage gegen Antrophic anschließen würden, heißt es nebenan, und mein Reflex ist ein „Don’t threaten me with a good time“. Ich hab grade meinen Input zu einer Klage gegen Antrophic gegeben, und es scheint, als können das alle, deren Werke zum Zeitpunkt X auf Libgen lagen. Drin bevor „Naja, US-Sammelklagen…“ es ist der Versuch, der zählt, und wer weiß, was kommt. Update: Ich bin leider nicht in der „Works List“ vertreten, die das Verfahren umfasst, Details am Ende, schade, aber machte Freude. /Update

Jedenfalls, Antrophic trainierte Claude mit einem Satz Publikationen, die sie von der lobenswerten Schattenbibliothek Libgen runtergeladen hatten. Nun mag ich eBookwarez und insbesondere Verbreiter kostenfreier wissenschaftlicher Fachliteratur a la Annas Archive wie jeder vernünftige Mensch auch, wer dort auftaucht, ist eine coole Socke, dessen Werke nach Ansicht mancher Leute von allen gelesen werden können sollten. Antrophic hingegen ist offenkundig eine kriminelle Bande hirnloser Irrer, die selbige Werke nehmen, damit eine planetenverbrennende Gelddruckmaschine befeuern und die geklauten Inhalte nach Möglichkeit soweit zum Schlechteren verwursten, bis sie keine Quellenangaben mehr dranschreiben müssen.

Man kopiert mich raub, yeah!

Man kopiert mich raub, yeah!

Was soll man tun, wenn sie warnen, in die Pleite geklagt zu werden? Logisch, sich der Klage anschließen. Das geht, wenn eigene Werke in den besagten Libgen-Trainingsdaten vorhanden sind, und prüfen kann man das beim Atlantic.

Ich bin ne coole Socke, die raubkopiert wird. Ernsthaft, als ich mich vor einigen Jahren zum ersten Mal bei der Suche auf Annas Archive fand, ich war stolz wie Oskar. Glaubt keinem, der euch was anderes erzählt, es fühlt sich hervorragend an. Die Vogelbeobachtungen sind nicht von mir, btw.

Wir schließen uns an.

Wir schließen uns an.

Man schaut ISBN bzw. DOI nach. Die Formulare der sammelklagenden Kanzlei sind ein wenig störrisch, aber man kanns bei der zugehörigen Klageseite eintragen. Saved you googling: die am Ende abgefragte „Loan out company“ (falls zutreffend) scheint mir ungefähr sowas wie eine Zeitarbeitsfirma zu sein, ich hab zugegebenermaßen keine Ahnung, wie sowas in die Urheberrechtslage von Buch- oder Artikelpublikationen reinspielt. Freilassen, passt.

Nächster Gedanke, „ach, doch US only“, aber nein, Länderdropdown for teh win. Meine zuviel.org-Mailaddi wurde als dezent verdächtig markiert, beim Abschicken aber anstandslos genommen.

Erfolg! vorerst, jedenfalls.

Erfolg! vorerst, jedenfalls.

Soweit, sogut. Wie lange da die Anschlussmöglichkeit noch besteht, ich weiß es nicht und wahrscheinlich ists ein „eher zügig mitmachen“. Und wie eingangs erwähnt: Wahnsinnserwartungen an die ganze Geschichte hab ich keine. Aber ernsthaft, die KI-Bubble mit pleitegeklagt zu haben, ab welcher Wahrscheinlichkeit wäre einem das die drei Minuten Aufwand nicht wert? Kill it with fire.

Nachtrag: Wie eingangs geschrieben, ich bin nicht in der Liste der Werke vertreten, die vom Vergleich abgedeckt wurden. Nachprüfbar ist das unter https://secure.anthropiccopyrightsettlement.com/lookup/ und wie gesagt, nicht dabei. Es gibt ne FAQ dazu, mein Tipp wäre, meine Texte fallen nicht unter die „were registered with the United States Copyright Office within five years of publication…“-Klausel (BOD: keine Ahnung, was die diesbezüglich machen, Thieme: war eh ein Schuss ins Blaue). Weiter ist wohl die Werksliste vom Atlantic (der Check, wer im Libgen-Download war?) nicht ganz zeitgleich zu dem Stand, den sich Antrophic geklaut hatte. Whatever, ich würds wieder tun. Und wer weiß, vielleicht ist wer von den Mitlesenden mit nem Werk in Der Liste vertreten. Falls ja: tretet nen Hintern für mich mit.

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