Zwei Anmerkungen zu Collateral Murder…

…erstens trivial und schon oft genug in diversen Debatten angemerkt: es ist müßig, sich über Kommentare und Denke der Soldaten aufzuregen. Es ist Krieg, das sind Soldaten, und ich zweifle, dass da irgendjemand dazu fähig ist, nicht zum zynischen Arschloch zu werden. Mein Mitleid mit der Truppe hält sich in Grenzen, ich halte es für ebenso normal und wenig erstaunlich, dass die Leute auch morden, vergewaltigen und/oder selber erschossen werden. Das sind Soldaten, das ist Krieg, und das ist ihr Job. Man lügt sich meiner Ansicht nach in die Tasche, wenn man denkt, sowas kann man eingrenzen, ausschließen, minimieren, wasweißich, das passiert. Ist schon immer passiert und wird auch immer passieren, innere Führung und Kriegsrecht und hastenichtgesehen hin oder her. Die interessantere Frage ist imo tendenziell eher, wie die „Zivilbevölkerung“ reagiert, ob sie kurz- bis mittelfristig ebenso abgebrüht wird und sowas eben hinnimmt und akzeptiert, ob man sich stattdessen lieber erzählt, dass die Jungs ja im Großen und Ganzen in Ordnung sind und an sich am liebsten Schulen bauen und Brunnen bohren würden. Oder ob sowas eben a la My Lai zu nem Aufwecker wird, wo einem größeren Teil der Leute auffällt, was es mit sich bringt, was sie bislang vielleicht noch befürwortet haben.

Das andere, was mir auffiel: SpOn bringts nun und es ist aktuell offenbar der Topartikel bei den Zugriffen. Und SpOn mag linkfaul sein gelegentlich, aber dass sie ausführlich einen Schlussabsatz zu Wikileaks schreiben und aber trotzdem nicht hinlinken, das macht mir ein wenig Sorge. Mehr noch als die „chinesischen Dissidenten“, die da ein wenig exponiert als Contentlieferanten angeführt werden, als ob das die bemerkenswertesten Scoops von WL gewesen seien. Auf ihre Geldprobleme hinweisen, ihre Wichtigkeit, aber nicht mal ein Link zum Spenden? Traut man sich nicht? Nicht mehr?

Mehr Links und Infos gibts auch bei Rop.

Ach, und via Bildblog noch das hier.

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2 Responses to Zwei Anmerkungen zu Collateral Murder…

  1. Champanda sagt:

    n bischen was zu wikileaks hat Spiegel Online später dann noch nachgereicht:

    http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,688532,00.html

    Gruß,
    champanda

  2. Champanda sagt:

    noch mal zum thema spenden für wikileaks:

    laut heutigem taz-interview (seite 13) mit herrn schmitt, sind nach dem „collateral murder“-video binnen kürzester zeit rund 100.000 euro spenden eingegangen.

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