KI verblödet meine SEO-Branche

Ende 2023 stand ich fassungslos vor SEO-„Kollegen“, die ernsthaft die Meinung vertraten, dass eine Google-KI ihnen direkt aus dem Nähkästchen erklärt, wie sie funktioniert. Es war 2023, die LLMs waren für uns alle Neuland!, und nun haben wir 2025, und es ist noch genau dieselbe Idiotie, und ich versteh die Welt nicht mehr. Nebenan bei Wix interviewte man ein paar Experten, und was soll ich sagen, einiges las sich tatsächlich wie von Menschen geschrieben und mehr als einmal hatte man das Gefühl, es sei auch ein gewisses Denken im Vorfeld vorhanden gewesen. Aber.

Um mein Hirn zu erklären, brauch ich nur in meinen Kopf zu gucken.

Um mein Hirn zu erklären, brauch ich nur in meinen Kopf zu gucken.

Wir haben 2025, und ein Zack Notes erklärt, das LLMs einem „erklären, warum sie Brands so ranken, wie sie sie ranken“, man sie überhaupt nach ihren Rankingmotiven fragen könne und dadurch die „Black Box“ der Suche aufbrechen könne. Und ich erkläre, dass man beim Lesen dieser Sätze physisch fühlen kann, wie sich Gehirnzellen aus purer Verzweiflung mit ihren Synapsen erdrosseln. ALTER! Das LLM erklärt dir exakt gar nichts über seine Rankingmotive. Es nimmt sich alles, was irgendwelche Idioten wie du je ins Netz geschrieben hat zum Thema „was könnten Rankingkriterien für LLMs sein?“, rührt dreimal rum, löscht die Fußnoten weg und würfelt eine Grammatik dazu aus. Das hat mit den tatsächlichen Prozessen soviel zu tun wie drei Pfund Konfetti mit der Farbenlehre. Weiterlesen

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#sosollweb gewesen sein?

Die Herzen! Vergiss die Scheiß Herzen nicht!

Die Herzen! Vergiss die Scheiß Herzen nicht!

Ich bitte zu unterschied, auch wenn ich da einiges nickend gutfinden mag. Wegen irgendwas rauschte Annette Schwindts sosollweb-Text an mir vorbei, Tenor: Netz war früher freundlich, gehaltvoll und unkommerziell, persönliche Bindungen wurden geschaffen und ein ordentlicher Diskurs geführt, und das alles ganz freiwillig, weil wir tolle, von der bösen Kommerzialisierung und den Trollfarmen unverdorbene Netisens (man sagte doch Netisens?) waren. und nun bin ich Freund eines gehaltvollen Gedankenaustauschs wie alle anderen sicherlich auch, begrüße höflichen Umgang in vernünftigen Grenzen und bin im übrigen der Ansicht, dass seit weißgottwann jedes von mir gebloggte Wort das Internet besser macht, weil praktisch alles, was ich schreibe, qualitativ und intellektuell weit über dem Netzdurchschnitt liegt.

Sagen wir 'romantisches'.

Sagen wir ‚romantisches‘.

Nur steht da halt auch unter „Damals…“, wörtlich, man hätte „eine selbstverständliche Netiquette praktiziert“, man ging nicht in die „Provokationsfallen“, sondern schenkte Aufmerksamkeit nur jenen, „…die man ehrlich gut fand und deren Beiträge man wirklich weiterempfehlen wollte“, undsoweiterundsoweiter. Und nochmal, das klingt alles ganz fein und scheint mir ein erstrebenswertes Ideal, auf das sich hinzuarbeiten lohnt.

Nur: das ist ein Ziel, das in der Zukunft liegt. Es existierte in der Vergangenheit nicht. Nie. Es ist eine romantische Verklärung, die man leider nicht so exzessiv dekonstruieren kann, wie man gerne wöllte, denn das Netz vergisst doch und wenn nicht, dann bin ich halt zu faul, für eine abendliche Verklärungsdekonstruktion ausführlich die Wayback Machine anzuwerfen.

Dass es diese schönen Aspekte gab, will ich absolut nicht in Abrede stellen. Damals wie heute war es indessen eben nicht die Regel, dass man sich gegenseitig spontan Fickschaf-Domains schenkte oder ein Battle, wennschon, dennschon nur im Netzradio stattfand.

Blutblogger. Ich war dabei.

Blutblogger. Ich war dabei.

Die deutsche „Bloggerszene“ wurde aus Gründen (guten!) Klein-Bloggersdorf genannt, und nachdem man sich überlegte, dass man ja ein wenig kritische Netzöffentlichkeit sein könnte, gings flugs los mit der Werbungsdiskussion, dem Krieg zwischen Blutbloggern und Blogfundis, es wurde gewissenhaft schubladisiert, dann kam Callboy Torsten und der Justizbus, Sixtus kriegte skandalöserweise einen Grimmepreis, die allgemeine Abmahnerei lief parallel über alle Kanäle, ich hatte meinen Anteil daran, dass der Bundestagspräsident ein Impressum hat, zwischenrein kamen irgendwelche Idioten und behaupteten, politisch gebloggt werde in .de eh nicht, Dostojewski fickte indessen besser als Tolstoi, alle hassten Don Alphonso, dann wurde die Piratenpartei gegründet und ab dann war eh alles scheiße.

Bedeutsame Diskurse damals.

Bedeutsame Diskurse damals.

Kurz: Ja, da gabs viele sehr schöne und feine Sachen. Und einiges andere. Einiges im Sinne von viel, scheiße und kleinkariert. Weiterlesen

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Wenn Google schon auf mich hört… (Update 2: vergessts teilweise)

(tl,dr: mit der StreetView-App kann man aktuell wieder 360°-Bilder schießen, aber nicht hochladen. Man kann sie auch nicht händisch exportieren und dann direkt über Maps hochladen. Man kann aber manuell die photosphere-bezogenen Metadaten editieren und anschließend über Maps am passenden Ort hochladen, und tadah, es funktioniert. Infos weiter unten.)

…dann sollte ich das ja ausnutzen und eben mal ansagen, dass die KI-Antworten, mit denen ab heute in .de nicht mehr nur ich gestraft bin, eine Pest sind. Ich will mir die Auswirkungen eines solchen Verlusts an Ads-Real Estate in bester Position auf die Werbepreise nicht recht ausmalen und vermute, hier geht sehr, sehr viel Geld verloren. Das muss an anderer Stelle wieder reingeholt werden, gleichzeitig verbrennt man Kohle und den Planeten, nur damit man was schlechteres ausspielen kann als die Webinhalte, die die User lieber finden würden (und deren Ersteller lieber gefunden werden würden).

In diesem Sinne:

Fickt euch und das Pferd, auf dem ihr reingeritten kamt, und dann hört verdammt nochmal auf mit dem Scheiß!

Danke im Voraus.

Was bringt mich auf dieses schmale und wahrscheinlich eher verzweifelte denn optimistische Brett, Google würde auf mein Scheißebrüllen was geben? Nun, wie es das Schicksal will, es scheint gelegentlich zu funktionieren. Vor ungefähr zwei Jahren schrieb ich den Grund, warum ich seitdem mit „Fick dich Google“ bei Google gefunden werde, da stellte Google nämlich aus unerfindlichen Gründen die 360°-Kamerafunktion der Street View-App ein, von der ich in der Vergangenheit recht lange sehr ziemlich mehr oder weniger begeistert war.

The FAKED Return of the 360°-Kamera in Streetview!

The FAKED Return of the 360°-Kamera in Streetview!

Was passiert? Zwei Jahre lässts Big G sacken, dann hören sie endlich auf mich. Und tadah, da isse wieder! UPDATE: Ich korrigiere mich, es ist ein App-Zombie. Man kann knipsen, ja. Es wird keine Location auf Maps gefunden. Man kann nichts uploaden. Das Bild steht in der Fotos-App zur Verfügung, wird bei händischem Upload zu nem Place aber nicht als 360°-Bild erkannt. Es ist zum Kotzen. Weiterlesen

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Die Bürde der ungewaschenen Masse und ihrer Probleme

Ein „Schreib doch eine Kritik an 12-Schritte-Programmen in der Suchtselbsthilfe aus anarchistischer Perspektive für ein Zine“ hatte ich nicht auf meiner Bingokarte für 2024, aber oh boy, was hatte ich alles nicht auf meiner Bingokarte für 2024. Als besagter Call for Input an mir vorbeirauschte, fühlte ich mich aus Gründen angesprochen und fand auch die Fragestellung durchaus interessant. Das Zine gibts – bislang englisch – nebenan bei der Scrappy Cappy Distro, und nein, ich bin beileibe nicht mit allem einverstanden, was dort steht, aber hab durchaus ein Plätzchen in meinem Herz meiner Mördergrube für den Anarchismus.

That being said, hier eine Kritik an 12-Schritte-Programmen in der Suchtselbsthilfe aus anarchistischer Perspektive mit dem Titel „Die Bürde der ungewaschenen Masse und ihrer Probleme“. Der ist aufgehängt an einer Textstelle aus „Anarchy and Alcohol“, die mir gefiel („As in every case, we anarchists must ask ourselves: do we take our positions simply to feel superior to the unwashed (er, washed) masses — or because we sincerely want to propagate accessible alternatives?“ ), der (lesenswerte!) Text enthielt weiterhin die streitbare (und von mir nicht geteilte) These, die folgend demnächst zitiert wird und Teil des Aufrufs zum Beitragseinreichen war. Und nu zum Text.

Korrupt hier
, kein bekennender Anarchist, aber voller Sympathie für entsprechende Ziele, weiter Alkoholiker/Polytox und (u.a. dank NA) seit um die 17 Jahre nicht konsumierend.

„Anarchistische Alternativen zu Anonyme Alkoholiker:innen“ ist inspiriert von folgender Textzeile aus „Anarchy and Alcohol“:

„Anonyme Alkoholiker:innen… ist nur ein weiteres Beispiel für eine quasi-religiöse Organisation, die ein soziales Bedürfnis befriedigt, das bereits durch die Selbstorganisation einer anarchistischen Gemeinschaft abgedeckt werden sollte.“

Die Überschrift dieses Aufsatzes ist wiederum inspiriert von der Fortsetzung der Textstelle, diese lautet grob übersetzt:

„Wie überall, müssen wir Anarchisten uns fragen: vertreten wir unsere Positionen nur, um uns den ungewaschenen (naja, gewaschenen) Massen gegenüber besser zu fühlen – oder weil wir tatsächlich zugängliche Alternativen bieten wollen? Überhaupt, die meisten von uns, die unter keiner Substanzabhängigkeit leiden, können dankbar sein für Privilegien und Glück; das erlegt uns eine Verantwortung für diejenigen auf, die nicht so privilegiert und glücklich waren – oder wie auch immer sie das bezeichnen.“

Naheliegende Fragen
sind
– kann man diese Verantwortung tragen?, und
– sollte man das tun?

Bevor man diese beantwortet, sollte klar sein, was AA/NA jeweils leisten und welche Mittel sie dafür nutzen, was man wiederum als Teil eines anarchistischen Kollektivs leisten kann, welche Mittel man dafür einzusetzen gewillt ist und ob unter diesen Umständen den Betroffenen adäquat oder besser geholfen werden kann.

Selbsthilfe nach Muster AA/NA funktioniert, weil man mit Menschen in genau derselben Situation und im gleichen Kampf zusammenkommt, weil nichts kritisiert/kommentiert wird sowie – und jetzt wird es schwierig – weil man sich selbst konditioniert. Das ist eine große Keule, und man sollte sie nicht leichtfertig gegen sich schwingen, aber der Gegner ist eine Suchtkrankheit. Man sollte nicht ohne schweres Gerät gegen sie antreten, denn das wird nicht funktionieren und weiteren Schaden anrichten.
(Sie funktioniert außerdem nicht zuletzt deshalb, weil sie anonym ist, und das ist ein Anspruch, den ein anarchistisches Kollektiv nur schwerlich an sich stellen kann. Aber das nur am Rande.) Weiterlesen

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Google AI-Suchergebnisse in Deutschland, Beta und erste Eindrücke

Ich weiß nicht, warum, aber ich bin mit meinem Privatacc wohl in einer Testergruppe gelandet, die in Deutschland bereits KI-Ergebnisse in der Googlesuche kriegt. Ich bin unterwältigt, aber neugierig, und überhaupt regts zu amüsanten Überlegungen an. Aber zur Sache.

Seit Anfang der Woche kriege ich reproduzierbar für diverse Suchanfragen die KI-Resultate ganz oben, die wir bisher nur aus Amiland kennen. Google.de, Google.com, völlig egal, hauptsache, ich bin mit meinem Account angemeldet. Die Ergebnisse sind so um einen Tag lang stabil und scheinen spätestens am Folgetag frisch generiert zu werden (leuchtet ein bei nem Beta-Rollout). Es ist sehr „deutschlastig“, sprich, die (deutschsprachigen) Seiten, die man für die jeweiligen Themen eh kennt. Nicht etwa ein Fokus auf bereits lang trainierte und getestete EN/US-Suchen, die halt übersetzt werden. Index/Datenbasis wirkt sehr aktuell, ich seh Quellen sehr jungen Datums. Meine wilde Vermutung indessen: das liegt am Trick, dass da KI-Inhalte aus welchen Trainingsdaten auch immer generiert und dann nachträglich mit passenden (aktuellen) Suchergebnissen als „Quellenlink“ versehen werden.

KI-triggerne Themen. Wenig überraschend: informationale Suchanfragen. Hohe Chance, dass da die KI zuschlägt. Und nun arbeite ich bei einem Verbandmittelhersteller und stelle einigermaßen zufrieden fest, dass wir bei den Quellen vorne mitspielen.

Quelle passt, generierte Info bestenfalls streitbar

Quelle passt, generierte Info bestenfalls streitbar

Nur ist das Zeug furchbar zusammengestoppelt und im Ergebnis grob unterkomplex. Man kann sich kloppen um fehlende wichtige Details wie Freilagerung, um die genaue Definition einer geeigneten „weichen Unterlage“, whatever, aber am meisten nervt mich, dass Google ausgerechnet in solchen wortwörtlich hochempfindlichen Bereichen meint, mal seine KI-Güllepumpe zu testen, bevor man sie auf die Welt loslässt.

Denn informational in technischeren Themenfeldern gefragt, passiert interessanterweise nichts:

NAS. Hyperkomplexe Technologie aus der Zukunft.

NAS. Hyperkomplexe Technologie aus der Zukunft.

…obgleich man meinen sollte, hier ließen sich schmerzärmer Faktenschnipsel diverser Quellen zu einem plausiblen Durcheinander verrühren. Festplatten mit Netzwerkschnittstelle, hyperkomplexes Konstrukt, müssen wir auf AGI warten. Aber moment, iPhone-Techsplaining to teh rescue! Weiterlesen

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KFZ-Zulassung online: meine digitale PKW-Ummeldung, feat. e-Perso

Es geht nichts voran mit der digitalen Verwaltung, so höre ich es seit Jahren jammern, und dann hieß es ja immer mal „Aber Autos an- und ummelden geht doch inzwischen!“, nur melde ich selten Autos an oder um. Nachdem es sich nun doch unerwarteterweise ergab: ich habs geschafft, ein Auto online umzumelden. OK, noch sind weder Schein, Brief noch Nummernschilder da, aber es sollte alles auf dem Weg und meine Rechtssicherheit im Straßenverkehr gegeben sein. Vorab: es ist vieles meh, aber manches auch fein, und alles in allem umständlich, zugegeben, ich hätte keine Ahnung, wie man was sinnvoll und sicher besser kriegt.

Jedenfalls, seit einiger Zeit sieht die Terminvergabe des KFZ-Meldeamts in Wuppertal bekanntlich so aus:

Terminvergabe, Straßenverkehrsamt Wuppertal

Terminvergabe, Straßenverkehrsamt Wuppertal

Wenn man online Bürgerdienste in Anspruch nehmen will, braucht man einen E-Perso. Ich habe einen E-Perso, und zu dem bekommt man dann per Post noch Unterlagen zur digitalen Verwendung zugeschickt. Unter anderem eine Transport-PIN, mit der man den e-Perso-Zugriff aktivieren kann. Weiter braucht man was, um den Perso überhaupt auszulesen. Einigermaßen moderne Smartphones können das mit NFC und der AusweisApp.

Transport-PIN für den e-Perso. Man braucht sie nicht unbedingt.

Transport-PIN für den e-Perso. Man braucht sie nicht unbedingt.

Man startet die App, hält den Ausweis dran und muss dann die Transport-Pin eingeben. Wer wie ich ein verpeilter Idiot ist, macht das dann zweimal erfolglos und kriegt die Warnung, dass beim dritten erfolglosen Versuch alles gesperrt wird. Wer cleverer ist, erinnert sich dran, dass man auch schon direkt auf dem Einwohnermeldeamt eine PIN selber festlegen konnte. Anschließend daran, dass man das damals wohl tat. Dann meldet man sich gleich mit der an und erspart sich ein wenig Schweißausbrüche.

Man hat dann einen E-Perso freigeschaltet und kann zur Online-Meldestelle. Dort wird man nach etwas Eingangsgeplänkel zur Anmeldung per bund-ID verfrachtet.

Herzlich willkommen in Ihrem Gemeinwesen!

Herzlich willkommen in Ihrem Gemeinwesen!

(Exotischer Einschub: wenn man da eben nicht hinverfrachtet wird, sondern sich einfach dass leere Fenster zu Tode lädt, lag das in meinem Fall dran, dass ich unter meiner IP einen Tor-Middlerelay laufen habe. Was an sich ja absolut nichts über meinen eigenen Traffic aussagt, aber nun. Wer nen Relay am Start hat, wird das Problem von anderen Seiten her kennen und Workarounds haben. Selber hab ich da für Notfälle nen Web-Proxy auf dem Server, mit dem gehts.)

Ich hatte mich mit etwas Mühe dann angemeldet – erst auf dem Smartphone, weil da die Ausweislesefunktion ist. Ich hoffte, dann eine Username/Passwort-Option zu kriegen, um mich damit dann am Desktop in der Zulassungsstrecke anzumelden, ich durfte selbige gar einrichten. Nur: die Option, sich so anzumelden, kam dann nicht. ePErso braucht ein verbundenes Lesegerät, hab ich keines (glaubte ich jedenfalls, siehe gleich). Long story short: nach ein wenig fruchtlosem Rumprobieren meldete ich mich dann einfach mit dem Elster-Zertifikat an, das wird dann einfach auch direkt mitverknüpft. Funktionierte.

e-Perso ausgelesen auf Linux, gepairt mit NFC-Smartphone, yay!

e-Perso ausgelesen auf Linux, gepairt mit NFC-Smartphone, yay!

(Pragmatischer Einschub: irgendwann las ich ein „AusweisApp am Desktop: hier für Windows, hier Mac“ und hakte das zornerfüllt ab unter „Civ7 auf Linux geht, aber meine digitalen Bürgerrechte wahrnehmen nicht, fickt euch alle“. Stellt euch meine Überraschung vor, als ich lange nach getaner Zulassungsarbeit nochmal rumgoogelte und feststellte, für alle gängigen Linux-Systeme gibts Installationskandidaten. Debianbasiert tuts ein simples

apt-get install ausweisapp2

und es rennt. Selbst das Smartphone pairen und dann einfach als Kartenlesegerät nutzen geht. Ich bin ein wenig begeistert.)

Jedenfalls, jetzt kommen wir in die Richtung „was brauchts für das eigentliche Ziel, die KFZ-Ummeldung“. Das wären Weiterlesen

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Ich hasse #blogfragen und Blogparaden.

Das „übers Bloggen bloggen“ fand ich in den Nullerjahren schon gähnenswert, aber here we are und ich habe grade eine Latte Fragen von Jansens Pott in Kate reinkopiert (ich komm drauf zurück).

Nun sinds aber in ein paar Monaten zwanzig Jahre, dass ich in dieses Blog hier reinschreibe, also ist vielleicht ein wenig wie und warum (und vor allem wie und warum nicht) ganz interessant. Wie meistens: YMMV, alle nach jeweiliger Facon und so, mir ist da vieles zu verkopft. Wenn was böse klingt: ich meins nicht böse, ich glaub nur, dass sich viele Leute zu viele und auch durchaus falsche Gedanken machen. Dass ich die nicht völlig bekloppt finde: man siehts dran, dass ich drüber schreibe Whatever.

Warum hast Du ursprünglich mit dem Bloggen angefangen?

Weil es ging. Irgendwann in den Nullern war die Infrastruktur nun wirklich leicht errichtbar, und wenn man eh schon Kram ins Internet schrieb, war so ein Platz für einen selber so gut und richtig wie nur was. Ich bin einigermaßen sicher, der konkrete Trigger war, dass Randolf mir irgendwann die korrupt.biz-Domain registrierte. Auf der zuviel.org hatte ich bis dahin nie zu bloggen begonnen und alles andere, was ich hatte, war irgendwie zweckgebunden.

Welche Plattform nutzt Du für Deinen Blog und warum hast Du Dich dafür entschieden?

WordPress, weil siehe oben. Nie irgendwie gewechselt, weil um die Plattform gehts überhaupt nicht.

Hast Du schon auf anderen Plattformen gebloggt?

Nein, nur in (viele) andere CMSe/Kanäle/Medien reingeschrieben.

Wie schreibst Du Deine Blogposts? Nutzt Du ein lokales Bearbeitungstool oder eine Panel/Dashboard-Funktion Deines Blogs?

Ich schreib in nem Texteditor (aktuell Kate, aber im Prinzip latte, hauptsache text/plain und UTF8) und dann werf ich den Kram in den Classic Editor. Mach noch ein bisschen schön, schieb Bilder rum und dann raus damit.

Wann fühlst Du Dich am meisten inspiriert zu schreiben?

Inspiriert eigentlich nie. Es ergibt sich zuweilen, dass ich was interessantes erlebe oder zu sagen habe, von dem ich annehme, andere könnts interessieren. Oder wovon ich annehme, mich könnte es interessieren, wenn ich das mal runterschreibe. Oder es hilft vielleicht irgendwem bei irgendwas, meinetwegen auch nur dem Zukunfts-Ruppsel.

Veröffentlichst Du Deine Texte sofort oder lässt Du sie erst eine Weile als Entwurf liegen?

Was fertig ist, kommt raus.

Über welche Themen schreibst Du generell?

Ich halte das für eine ähnlich wenig zielführende Frage wie „Was erlebst du denn so?“, „Was weißt oder kannst du eigentlich?“ oder „Was beschäftigt dich so im allgemeinen?“ Weiterlesen

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38c3 und vorige Congresse: Kulturgeschichten und Stimmungen

23c3, Assembly der Wau-Holland-Stiftung

23c3, Assembly der Wau-Holland-Stiftung

Schwer, knackig in eine Überschrift zu packen. Im 38C3-Nachgang fiel mir a) auf, dass es ausreichend Bilder in der entsprechenden Commons-Kategorie gibt, b), dass es magerer wird, je länger man zurückgeht und beim Versuch, mein Scherflein zur zugänglichen Bewahrung der Congresskultur unter freier Lizenz beizutragen, ergab sich naturgemäß das Sichten einiger Bilderarchive, die eine interessante Entwicklung andeuten. Über die und ein paar gefundene Bilder mag ich ein paar Worte verlieren und direkt auch die Bitte an jene Fraktion loswerden, die langsam an Vorsorgeuntersuchungen denken sollte: Alle Congresse kleiner 3 vorne sind erheblich schlecht bebildert. Wie bereits nebenan geschrieben: Stöbert! Ladet hoch! Use moar bandwidth! Es ist unsere Kulturgeschichte, und die muss auf Commons.

BTX auf dem 25c3

BTX auf dem 25c3

Kidspace bzw. Kidsteppich auf dem 25C3

Kidspace bzw. Kidsteppich auf dem 25C3

Congress-Streaming auf iPhone 3G, 26C3

Congress-Streaming auf iPhone 3G, 26C3

Vorher auch noch ein kurzer „We came a long way“-Eindruck auch in technischer Hinsicht: meine persönlichen Grenzen des Beitragens haben mit der erdenschlechten Kamera-Performance alter iPhones in dunklen Umgebungen (looking at you, congress) zu tun, himmel, die ältesten Sachen sind von einer Fuji-Digitalkamera mit ca. einem Megapixel Auflösung. Weiter, ich bin „erst“ ab dem 22C3 auf Congressen gewesen und viel fotografiert wurde dort lange nicht, schon gar nicht vom kleinen Ruppsel, der jetzt bei den coolen Hackern mitspielte. Whatever.

Wobei, an der Stelle: wie sahen früher(tm) denn die Fahrpläne aus, mit welchen Tools und welchen UIs organisierte mensch einen Congress? Es sind nicht nur die Themen, es ist auch die Art, wie man sie sich plante (bzw. verpeilte. Eine der Konstanten der Congressgeschichte IMO)

Fahrplan-App des 26C3 auf iOS/iPhone

Fahrplan-App des 26C3 auf iOS/iPhone

Merkliste Fahrplan 26C3 auf iOS

Merkliste Fahrplan 26C3 auf iOS

Pesthörnchen-Beflaggung vor dem CCB, 27C3

Pesthörnchen-Beflaggung vor dem CCB, 27C3

Statt „Stimmungen“ schrieb ich „Aggressionen“ in einer ersten Version der Überschrift, „Agressionen“ schien mir ein zu enger Aspekt. Stimmungen also. Maximal subjektiv, und ich erlebe den Congress regelmäßig als eine Veranstaltung, die mich zuversichtlich, mutig, aber eben auch zornig macht. Vor allem der letztere Aspekt hat sich meinem Empfinden nach über die Jahre aber gewandelt und ich krieg den Finger nicht genau drauf und kanns auch schlecht bewerten. Daher Disclaimer: mir gehts mitnichten um ein „Früher war alles besser“, hier und da wird das Gegenteil der Fall sein. Mich interessiert vor allem, was sich über längere Zeitabschnitte hinweg nach und nach verändert hat und warum, und vor allem, was möglicherweise in Vergessenheit gerät, worum es einfach auch schade wäre, oder wovon wir durchaus auch heute noch was hätten. Wie sah die Wau Holland-Stiftung früher aus? Was wurde aus den Pesthörnchen, und warum? Wer machte die L33tmate, und warum dann irgendwann nicht mehr? usw.

Fuck the closing door (btw., der 27C3 war auch enorm kalt)

Fuck the closing door (btw., der 27C3 war auch enorm kalt)

Wikileaks-Kondome auf dem 27C3, in mehrfacher Hinsicht schlecht gealtert

Wikileaks-Kondome auf dem 27C3, in mehrfacher Hinsicht schlecht gealtert

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38C3, Tag 3 und 4, Nachbetrachtungen

Blick von der Homebase

Blick von der Homebase

Was war noch? Beobachtungen und Gedanken lose gesammelt, es sollten auch ein, zwei lustige Bilder dabeisein.

Tor. Wie eigentlich jedes Jahr der State of the Onion-Talk. Einmal mehr tendenziell „erfreulich langweilig“ – es gab schon die mit schlecht handlebaren DDoSen aufs Netz, die mit Deanonymisierungsangriffen bei schwieriger Response usw., auch diesmal gabs welche im letzten Jahr, aber die Schutzmaßnahmen sind schon länger klar und verfügbar. Das Zentralisierungsproblem wird beobachtet und die Situation schien mir besser als vermutet. Klar konzentrieren sich Nodes nach Ländern (de, usa…) und ASen (Hetzner, OVH…), aber die Entropie insgesamt ist hoch, die Relays durchaus sehr breit gestreut. Mehr und besser geht immer, aber wenn man abwägen kann, ob man vermehrt über Südamerika routen soll, weil mehr Entropie, oder ob Hops über zwei, drei EU-Staaten und Provider auch ok und schneller sind – ich seh das gelassen und bin mit der Gesamtsituation diesbezüglich fein.

Was eine Person ist, muss das Auto noch lernen

Was eine Person ist, muss das Auto noch lernen

Gottseidank haben wir massig unterbezahlte Auto-Lehrende in Drittweltländern

Gottseidank haben wir massig unterbezahlte Auto-Lehrende in Drittweltländern

Installationen 1: „KI“ und „selbstfahrende Autos“. Es lief an einer Sitzrunde im Hackcenter ein Bericht eines Cklickworkers, der Bilder fürs Trainieren und Verbessern der Objekterkennung von Autos mappt. Dass man insbesondere fürs Training da präzise arbeiten muss, ist noch einigermaßen verständlich. Wie schlecht da das automatisierte Vordefinieren von Objekten, Arealen etc. funktioniert, ist, nun, erstaunlich. Geht man ins Detail, wirds vollends gruselig: man muss ja nicht nur erkennen, ob eine Person da steht, sondern auch, ob die beispielsweise Anstalten macht, auf die Straße zu treten. Hebt sie den Arm, um das anzuzeigen? Oder macht sie das aus einem anderen Grund? Legt die Straßenmarkierung nahe, dass man hier über selbige gehen wollen könnte?

Ich glaube, ich bin noch der einzige mit dem Sticker.

Ich glaube, ich bin noch der einzige mit dem Sticker.

Extrem vage Abwägungen, aufgrund derer am Ende die trainierte Kiste korrekt in die Eisen steigen oder weiterfahren soll. Und wie es bezahlt wird, will ich gar nicht wissen. Dass Clouds anderer Leute Computer sind, wissen wir, dass KI anderer Leute schlecht- bis unbezahlte Denkerei und Arbeit ist… wissen wir auch, aber viele andere nicht und vor allem wirds selten so anschaulich. Weiterlesen

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38C3: Jahresrückblick, Fakeshops und Katastrophenhilfe, Tag 2

Druckluftorgel. Sie spielt Nirvana.

Druckluftorgel. Sie spielt Nirvana.

Bisschen gebremster Einstieg: es will mir dieses Jahr nicht recht gelingen mit dem sonst gern genommenen „hier tankt man Ideen und vor allem Zuversicht fürs kommende Jahr“. Der erste „jetzt setz dich mal physikalisch rein“-Talk war der Jahresrückblick des CCC, und es mag mein subjektives Empfinden sein, aber vollkommen eigenartige Stimmung. Früher das gemeinsame Abfeiern der geilsten Hacks, heute fühle ich da einfach viel Fassungslosigkeit über die neue Normalität. Weiter: die Zukunft wird schlimmer, es war dieses Jahr schon kacke, und eine kommende rechte Regierung, dazu Trump, Merz, Musk etc., es wird alles gruselig. Gefühlt das klarste „Passt auf euch und aufeinander auf, es wird übel“, das ich so bisher wahrgenommen habe. Mag auch an mir liegen, aber nun.

Das Cyberorakel sagt eine durchwachsene Zukunft voraus

Das Cyberorakel sagt eine durchwachsene Zukunft voraus

Eingangs gabs eine einigermaßen schwache Protestaktion wegen Täterschutz. Konkreter Anlass mir unbekannt, an und für sich alles gut, aber wenn man keine Gelegenheit nutzt, bei offenem Mikro und Redezeit einfach mal klar zu benennen, was Sache ist, dann sollte man keine Bühne stürmen. Dazu schlimmer Mädelstalk hinter mir, nachdem zwei schmale Frauen von der Security kamen, um ggf. zu entschärfen: dass man da so zwei Mädchen vorschickt statt ein paar kräftiger Typen. Die „zwei Mädchen“ hatten nach fünf Minuten die Situation entschärft und die Bühne frei, ganz ohne Eskalation, ich ziehe Hüte und frage mich, wie internalisiert das „Für Sicherheit brauchts nen kräftigen Kerl zum Draufhauen“ auch dort ist, wo man zuletzt damit rechnet.

Wens interessiert: die CrewCrew macht das schon seit Jahren (imo hervorragend) und ist explizit nicht cis-männlich aufgestellt.

Ein spannender Talk über ein Netzwerk von Fake-Shop-Betreibern aus China, die sehr professionell ein paar zehntausend Scam-Domains im Netz betreiben und angeblich Markenware günstig verkloppen. Weiterlesen

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