Wir sind wieder gut daheim angekommen und zur letzten Geschichte in Sachen „versehentlich im KZ-Außenlager Urlaub gemacht“ gibts Nachträge, und dann noch eine Coronaleugner-Begegnung der seltsameren Art.
Ein paar mal pro Woche fanden Schlossführungen statt, wir schafften es erst am vorletzten Abend und waren natürlich gespannt, welche historischen Phasen zur Sprache kommen würden und welche nicht. An sich wie erwartet/etwas schlimmer – auf Nachfrage, was während des österreichischen Anschlusses hier so gewesen sei, kriegten wir ein verstottertes „weiss man nicht so genau“ zu hören und den Verweis, das es eben eine Phase gegeben hatte, in der die Eigner schnell wechselten/unklar waren usw. Das ist ungeschickt, wenn selbst in der Schlossbroschüre steht, welcher letzte Schlossherr zu Kriegsbeginn geflohen ist, aber das mag ich der Schlossführerin gar nicht vorwerfen, sie wusste es halt nicht und wird entsprechend gebrieft sein, was wo zu erzählen und zu zeigen sei.
Wir erklärten dann, dass das mitnichten unklar sei und man recht einfach wissen könnte, dass hier ein Außenlager von Mauthausen war, das einzige im Salzburger Land und es eher unangenehm ist, wenn man da beim Bilderupload auf Google Maps mit der Nase draufgestoßen wird. Und dass es noch unangenehmer wird, wenn man dann feststellt, dass auf dem Schloss selber nirgends auch nur eine Andeutung einer Rede davon sei. Und natürlich und auch so gemeint: dass sie da ja nichts für könne und das Sache des Hotels sei, was in Führungen zur Sprache käme, da sei es aber halt eher ungut, wenn man lang und breit von den Hexenfolterungen und anschließenden -ersäufnissen in der Salzach zu hören bekäme und von den frischeren Sachen halt nichts, obwohl die vielleicht ein paar mehr Leute interessieren und betreffen könnten.
Die Hexengeschichte war tatsächlich mehrfach und ausführlich Thema. In der Schlosskapelle wurde die Falltür zugemacht, durch die man die „Hexen“ während der Prozesse im Käfig in den „Hexenkeller“ hing – dort werde recht häufig geheiratet, und Brautpaare wurden ungern auf, neben, bei sowas stehen wollen. Mhm.
Im Übrigen ist es nicht so, dass die aktuellen Eigner des Schlosses schlicht auch nichts von der Vorgeschichte wissen. Weiterlesen